Am 31. August machten sich 11 Frauen frühmorgens auf die Reise in die Ostschweiz. Über Bern, Zürich und Schaffhausen erreichten wir Eschenz, ein Dorf am Untersee im Kanton Thurgau. Im Hotel Raben konnten wir unser Gepäck deponieren und uns bei Kaffee und frischem Brot stärken.

Bei schönem und zunehmend heissem Wetter wanderten wir hinauf nach Klingenzell. Wir besuchten die Kapelle und die Grotte auf dem Kreuzweg mitten im Wald. Weiter ging es immer leicht aufwärts auf die Hochwacht. Beim Aussichtsplatz genossen wir die tolle Sicht auf den Bodensee, auf die Dörfer auf der deutschen Seite und den Seerücken. Der Dunst behinderte den Blick auf den Alpstein, was aber unsere gute Laune beim Mittagessen aus dem Rucksack nicht gross störte.

Beim Weiterwandern an einsam gelegenen Bauernhöfen mit schönen Obstgärten vorbei, atmeten wir auf, als wir den kühlen Wald erreichten! Das letzte Stück der Wanderung im angenehmen Schatten führte uns zurück nach Eschenz.

Ohne Wanderschuhe, jetzt nur mit leichtem Schuhwerk, besuchten wir das Schwimmbad vom Dorf. Einige von uns warfen sich in die Fluten des Sees mit allerlei Grünzeug, aber lauwarmem Wasser. Die andern begnügten sich mit Wasser und anderem aus dem Kühlschrank des Badi-Kiosk.

Auf der Hotelterrasse trafen wir uns geduscht und erfrischt zum Apéro. Das Abendessen draussen schmeckte allen ausgezeichnet und nach einem Verdauungsspaziergang in Eschenz war wieder Platz für ein letztes Getränk vor dem Schlafen gehen.

Das Frühstücksbuffet hielt für alle etwas Passendes bereit und der Nachschub an Kaffee liess keine Wünsche übrig. Gestärkt machten wir uns zu Fuss auf den Weg nach Stein am Rhein. Die schönen Grundstücke am Rhein machten uns fast ein bisschen neidisch – nun ja, man kann nicht alles haben. Am Städtchen und der Schiffländte vorbei wanderten wir nach Hemishofen. Dort zweigte der Weg ab in den Wald Richtung unserem Ziel, der Burg Hohenklingen. Der Aufstieg auf den „Wolkenstaanerbärg“ war dank dem schattigen Weg gut zu bewältigen. Kurz vor der Burg auf einem schönen Rastplatz verpflegten wir uns ein weiters Mal aus dem Rucksack.

Die Burg Hohenklingen beeindruckte uns mit uralten Mauern und schöner Aussicht auf den Rhein. Der Abstieg über viele Treppen, zuerst noch im Wald, dann durch den äusserst sonnigen Rebberg, verlangte noch einmal alles von uns! Nun, schwitzen soll ja gesund sein….

Weil die Schifffahrt auf dem Rhein eingeschränkt war, fuhren wir mit der Bahn nach Diessenhofen und bestiegen dort das Schiff, das uns nach Schaffhausen brachte. Die kurze Umsteigezeit liess uns beim Durchmarsch durch die Altstadt Schaffhausens keine Zeit, die schönen Bauten zu bewundern. Man kann das ja mal in Ruhe nachholen. Lohnen würde es sich auf jeden Fall.

Die Zugfahrt nach Hause lief ohne Zwischenfälle, auch wenn die versprochenen SMS von der Bahn nicht angekommen waren.

Müde, aber voller schöner Eindrücke verabschiedeten wir uns am Bahnhof Hindelbank. Wir danken Marianne und Ruth herzlich für die tolle Organisation! Sie haben es viele Jahre verstanden, für uns Turnerinnen attraktive, abwechslungsreiche und schöne Reisen in allen möglichen Gegenden unseres Landes zusammenzustellen. Wir können den Aufwand nur erahnen und bedauern es sehr, dass es die letzte von den beiden Frauen organisierte Reise gewesen ist!

Rosmarie Gäumann